E-Aixam – Elektrisches Leichtauto von Aixam

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Lohnt sich die elektrische Alternative?

Um es gleich vorweg zu nehmen, die elektrisch angetriebenen Versionen der Aixam Fahrzeuge, E-Aixam, sind nicht ganz billig. Im Schnitt kosten sie 3.000,00€ mehr als ein gleich ausgestattetes Fahrzeug mit Dieselmotor. Wenn man es sich im Winter schön warm machen möchte und nicht auf Reichweite verzichten kann, ist zusätzlich eine Ausstattung des Fahrzeugs mit Standheizung angeraten, welche mit weiteren 1.355,00€ zu Buche schlägt. Aber genug Schwarzmalerei, schauen wir uns das ganze mal genauer an.

Beispiel für ein Elektroleichtkraftfahrzeug
Aixam eCoupé GTI

Energie sparen – mit dem E-Aixam ganz einfach

Kleiner Fun-Fact vorweg, für die Menschen, die sich fragen wo denn der ganze Strom für die Elektroautos herkommen soll: Bei der Produktion von einem Liter Diesel (und auch Benzin) werden rund 1,5kWh Energie gebraucht. Hinzu kommt noch die Energie für den Transport, sowohl von Rohöl von der Förderstelle zur Raffinerie als auch für den fertigen Diesel zu Tankstelle. Das heißt, der Diesel Aixam braucht zusätzlich zu seinen 3,5l Diesel auf 100km noch mindestens 5,25kWh Energie für die Produktion seines Treibstoffs.

Nicht nur in Zeiten der Energieknappheit ist der E-Aixam damit eines der sparsamsten Fahrzeuge überhaupt. Mit nur 6kWh bringt er einen 100km weit. Zum Vergleich, ein Tesla Model 3 braucht dafür im Schnitt 14,7kWh ein VW eGolf ganze 15,3kWh. Der Vergleich mit seinem Diesel angetriebenen Bruder ist sogar noch vernichtender, dieser benötigt im Schnitt 39,22kWh (34,3kWh aus 3,5l Diesel zzgl. 5,25kWh Energie für dessen Herstellung).

Dann muss E-Aixam fahren ja total günstig sein

Aktuelle Stromkosten für Endverbraucher lt. Google bzw. Verivox

Wenn der Strom pro Kilowattstunde genauso günstig wäre wie Diesel, dann wäre es sehr viel günstiger. In jedem Liter Diesel stecken 9,8kWh an Energie. Das macht bei einem Literpreis von 1,75€ einen Preis von etwa 18 cent. Leider ist Strom im Moment mit 38cent/kWh mehr als doppelt so teuer.

EnergiekostenEinheit/100kmKosten / EinheitKosten / 100km
Aixam Elektro6kWh0,38€2,28€
Aixam Diesel3,5 Liter1,75€6,13€
Welche Energiekosten entstehen auf 100km für Aixam Diesel und Elektrofahrzeuge Stand 02.2023

Energiekosten bei 35.000km Laufleistung
– E-Aixam: 798,00€
– Diesel Aixam: 2145,50€
– Kostenvorteil Elektroantrieb: 1347,50€

Energieaufwand bei 35.000km
– Diesel: 12.005kWh (3,5 x 9,8kWh x 350)
– Elektro: 2100kWh (6kWh)
– Gesparte Energie: 9.905kWh (12.005kWh – 2100kWh)

Wie man sieht stehen die eingesparten Kosten leider in keinem Verhältnis zur eingesparten Energie. Allerdings kann man sich hier abhelfen, wenn man seinen E-Aixam an der heimischen Photovoltaikanlage laden kann. Dann gehen die Energiekosten für den E-Aixam gegen 0. Leider hat nicht jeder diese Möglichkeit, deshalb lassen wir das in den weiteren Berechnungen außenvor.

Wo kann ich mit meinem E-Aixam noch sparen?

Bei den Inspektionen! Weil der E-Aixam keinen Verbrennungsmotor besitzt sind viele Wartungsarbeiten bei ihm nicht nötig. Ölfilter, Motoröl, Kraftstofffilter und Luftfilter werden nicht gebraucht und müssen nicht gewechselt werden. Das spart Ressourcen und Arbeitszeit.

Inspektionskosten1000km5.000km10.000km
Elektro165,31€231,10€268,27€
Diesel188,90€354,60€407,24€
Kosten für Inspektionen bei GAMMA Fahrzeuge GmbH Stand 02.2023

Kosten für Inspektionen bei 35.000km Laufleistung
– E-Aixam: 1844,52€
– Diesel Aixam: 2824,02€
– Kostenvorteil Elektroantrieb: 929,50€

Gibt es Förderungen für elektrische Leichtkraftfahrzeuge?

Leider gibt es keine Förderungen für Elektrofahrzeuge in der L6e Klasse. Allerdings kann man auch mit einem Elektro-Aixam die THG Prämie beantragen. Hier kann man sich bis zu 400€/Jahr aus dem CO2 – Zertifikathandel sichern. Da dies aber nur für zugelassene Fahrzeuge möglich ist, muss das elektrische Leichtauto dafür zugelassen werden. Dies ist möglich mit der freiwilligen Zulassung. Hierbei bleiben sämtliche Vorteile wie Steuerfreiheit, TÜV-Freiheit und benötigte Führerscheinklasse erhalten. Man bekommt nur große Kennzeichen und braucht eine Quad eVB-Nummer. Je nach Zulassungsstelle kann es sein, dass weitere Dokumente gefordert werden. Aber wenn man seine freiwillige Zulassung erlangt hat, kann man die THG-Prämie beantragen, und außerdem braucht man nicht mehr jedes Jahr zur Versicherung laufen um ein neues Versicherungskennzeichen zu kaufen.

Kostenvorteil E-Aixam: 600-1200€ in 3 Jahren

Lohnt sich ein E-Aixam denn nun?

Für die Umwelt lohnt sich der E-Aixam, wie man anhand der Zahlen zur Energienutzung erkennen kann, natürlich immer. Aber lohnt es sich auch für den eigenen Geldbeutel? Dazu vergleichen wir zunächst die Anschaffungskosten zwischen E-Aixam und Diesel Aixam.

City SportCoupé PremiumCoupé GTICrossover Prem
Elektro17.190€18.990€19.990€19.790€
Diesel14.290€16.290€16.990€16.490€
Differenz2.900€2.700€3.000€3.300€
Alle Preise sind Grundpreise Stand 02.2023 und verstehen sich zzgl. Überführungskosten und Kosten für Sonderausstattung

Die Kostenvorteile aus den Betriebskosten addieren sich bei 3 Jahren Nutzung bei einer Laufleistung von 35.000km auf insgesamt 2277,00€ zzgl. der THG-Prämie kommt man auf einen minimalen Kostenvorteil von 2877,00€.
Wenn man jetzt noch die bessere Wertstabilität bei E-Aixam schon allein durch die wesentlich geringere Anzahl an Gebrauchtwagen dazu nimmt, die für einen höheren Wiederverkaufswert sorgt, hat man am Ende auf die 3 Jahre gutes Geld gespart. Auch wenn man beim Kauf am Anfang etwas mehr zahlen muss. Die genannte Möglichkeit das Fahrzeug an der eigenen Photovoltaikanlage zu laden würde hier das Verhältnis natürlich noch verbessern. Aber selbst wenn man diese Möglichkeit nicht hat, ergibt sich dennoch ein gutes Sparpotential.

Hat ein E-Aixam auch Nachteile?

Das kommt ganz darauf an. Natürlich, die höheren Anschaffungskosten schrecken zunächst ab, aber die relativieren sich, wie gezeigt über die Laufzeit und Laufleistung des Fahrzeugs. Aber einen Nachteil kann man natürlich nicht von der Hand weisen, und das ist die eingeschränkte Reichweite. Diese liegt je nach Modell und Akkugröße zwischen 70km und 110km. Da muss man schon genau schauen wie viele Kilometer man an einem Stück ohne Lademöglichkeit dazwischen fahren muss. Gerade für Vielfahrer ist das ein Ritt auf Messers Schneide, da gerade hier das Einsparpotential besonders groß ist, aber gleichzeitig auch die Gefahr mit leerem Akku irgendwo zu stranden.